Wirtschaftlich ist Deutschland auf dem russischen Markt nach wie vor sehr aktiv und gehört zu den bedeutendsten ausländischen Investoren. Circa 5.000 deutsche Unternehmen mit deutscher Kapitalbeteiligung sind in Russland vertreten. Wirtschaftlich und gesellschaftlich bringt Russland viele Besonderheiten mit sich. Das Wichtigste für eine gute Geschäftsbeziehung ist der persönliche Kontakt. Gute Beziehungen spielen beim Verhandlungserfolg eine große Rolle.
Warum sollte man als Unternehmer Geschäfte mit Russland machen?
Chancen: Die russische Wirtschaft wächst stark und stabil. In den vergangenen Jahren ist das Bruttoinlandsprodukt stetig gestiegen. Außerdem bietet Russland einen großen Markt. Fast alle Branchen sind hier vertreten. Die Investitionsbedingungen sind je nach Region sehr gut.
Risiken: In Russland herrscht eine hohe Inflation, die für die russische Wirtschaft eine große Herausforderung ist.
Des Weiteren sind die Entfernungen innerhalb des größten Landes der Welt nicht zu unterschätzen. Durch die WM wurde die Infrastruktur zwar leicht verbessert, jedoch sind viele Regionen nach wie vor nur schwer zu erreichen, was den Warentransport erschweren kann.
Ein großes Thema sind Sanktionen und Embargos. Die im August 2014 erlassenen Maßnahmen aufgrund der unrechtmäßigen Annexion der Krim und Sewastopols haben noch immer ihre Gültigkeit. Darüber hinaus wirken seit April 2018 die US-Sanktionen gegen russische Unternehmen. Diese Anordnungen beinhalten sowohl Finanzsanktionen gegen bestimmte natürliche und juristische Personen, als auch Handelsbeschränkungen für gelistete Investitions- und Wirtschaftsgüter.
Hinzu kommt, dass Korruption in Russland fest verwurzelt ist. Das Problem liegt in der großen Macht der Elite. Viele kleine und mittelständige Unternehmen haben somit nur geringe Chancen gegen große Konzerne. Obgleich der russische Präsident Wladimir Putin seit seinem Amtsantritt eine konsequente Bekämpfung der Korruption verspricht, ist diese allgegenwärtig. Ein Drittel der Einwohner glauben, dass die Korruption nicht auszulöschen ist.
Wie sichern sich deutsche Unternehmen gegen die bestehenden wirtschaftlichen und politischen Risiken am besten ab?
Neben den klassischen, sich aus den vereinbarten Zahlungsbedingungen ergebenden Absicherungen wie Akkreditive und Garantien, bietet der Bund nach wie vor Lösungen zur Indeckungnahme vor allem politischer Risiken für das Russlandgeschäft an.
Gerade bei größeren und längerfristig angelegten Projekten und Aufträgen empfiehlt sich eine Mischung aus den genannten Absicherungsinstrumenten und -möglichkeiten.
Für weitere Fragen und Gespräche zum Auslandsgeschäft und speziell auch zum Erfahrungsaustausch im Russland-Geschäft stehen Ihnen unsere Außenhandelsberater gerne zur Verfügung.