Mittelhessen. Die Volksbank Mittelhessen hat 60 international tätige Unternehmerinnen und Unternehmer zum Zukunftsworkshop Außenhandel geladen. Michael Müller, Abteilungsleiter Außenhandel der Volksbank Mittelhessen, begrüßte seine Gäste herzlich im Gießener ServiceZentrum, allesamt erfolgreiche Vertreter der mittelhessischen Wirtschaft. Über alle Branchen hinweg gewinnt der Außenhandel auch für die regionalen Unternehmen seit Jahren an Bedeutung. Interaktion und Dialog zwischen den Teilnehmern sollten den Abend prägen. Neben Fachbeiträgen von Auslandsexperten konnte mit Faudi-Prokurist Hans-Gerd Knack ein regionaler Top-Unternehmer gewonnen werden, der seine spannenden Erfahrungswerte aus dem internationalen Geschäft gerne weitergab.
Mehr als 20.000 Firmenkunden gehören zum Kundenkreis der Volksbank Mittelhessen. Der Außenhandel der Volksbank Mittelhessen ist daher ein Bereich, der aufgrund der regen Nachfrage kontinuierlich auf- und ausgebaut wurde. Denn Deutschland ist eine der stärksten Exportnationen der Welt. Im Jahr 2017 hat Deutschland Waren im Wert von 1.279,5 Milliarden Euro exportiert. Das sind 6,3% mehr als im Vorjahr. Damit konnte erneut ein Rekordjahr verzeichnet werden. Kein anderes Land dieser Erde erwirtschaftet einen derart hohen Außenhandelsüberschuss. Zu den fünf wichtigsten Exportpartnern Deutschlands zählen die USA, Frankreich, China, Niederlande und Großbritannien. Nicht nur die großen Player wie BASF, Siemens oder VW sind für den hohen Exportüberschuss unserer Volkswirtschaft verantwortlich. Tragende Säule ist in erster Linie die mittelständische Wirtschaft, regionale, oft inhabergeführte Unternehmen, die in ihrer Nische jedoch extrem erfolgreich sind.
So ist auch Hessen ein gefragter Standort für exportstarke Unternehmen. Günstige Rahmenbedingungen wie die Nähe zum Drehkreuz Frankfurter Flughafen machen Hessens Gewerbegebiete attraktiv für international tätige Firmen. Im Jahr 2017 lieferten hessische Unternehmen Waren im Wert von 62,3 Milliarden Euro ins Ausland. Damit wurde der Vorjahreswert um 6,6 Prozent übertroffen. Laut den aktuellen Zahlen der Industrie- und Handelskammer ist mehr als jedes zweite hessische Unternehmen heute im Ausland aktiv. Über alle Branchen und Unternehmensgrößen hinweg steigt der im Ausland erwirtschaftete Umsatzanteil. Die deutsche und die hessische Exportwirtschaft laufen auf Hochtouren und generieren Überschüsse auf Rekordniveau! Daran wird auch der vermutlich bevorstehende Brexit grundsätzlich nichts ändern.
Die Stadtallendorfer Faudi GmbH ist ein typischer Vertreter dieser exportorientierten, aber lokal verankerten Wirtschaft. Die Anlagen der Filtrations- und Separationstechnologie sind weltweit gefragt und in vielen Produktionsbereichen im Einsatz. Immer wieder erweitert das Unternehmen seinen Aktionsradius und expandiert auf neue Märkte. „Wichtig ist eine gute Infrastruktur in dem Land, in das wir exportieren, gute Transportwege und damit auch eine funktionierende Logistik. Außerdem wollen wir den Kunden, den wir beliefern schon vor Aufnahme der Verhandlungen gut kennen. Das bewährte Prinzip Know-your-customer bewahrt vor unnötigem Schaden“, weiß Prokurist Hans-Gerd Knack zu berichten. Die größten Herausforderungen der Zukunft sieht Knack vor allem in der Gewinnung gut ausgebildeter Fachkräfte. Den noch bestehenden deutschen Technologie- und Innovationsvorsprung gilt es nach Meinung des Unternehmers unbedingt zu halten und wenn möglich auszubauen.
Mit den Veranstaltungen und Vorträgen des MittelstandsKollegs zeigt die Volksbank Mittelhessen unternehmerisch tätigen Kunden wichtige Trends und mögliche Handlungsalternativen auf. Ziel der Initiative ist es zudem, den Unternehmern der Region eine Plattform persönlichen und fachlichen Austausches anzubieten. Denn die Herausforderungen, denen sich die Firmenkunden im wirtschaftlichen Umfeld stellen müssen, werden zunehmend komplexer. Die Veranstaltungen des MittelstandsKollegs sollen Impulse und Entscheidungshilfen geben, die sowohl für strategische Planungen als auch in der täglichen Praxis anwendbar sind.